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Amphitryon und die Götter lachen sich schlapp
Die Theatergruppe T.i.P. (Theater in der Provinz) führt das Stück „Amphitryon und die Götter lachen sich schlapp“ frei nach Moliere im Römischen Bühnentheater von Mainz ein drittes Mail auf. Die Vorstellung findet am 04. September 2024 um 18.30 Uhr (Einlass 18.00 Uhr) in der antiken Spielstätte statt.
Die Inszenierungen des T.i.P. sprühen vor Witz, Ironie und Temperament. Mal werden Schurken zu liebenswerten Zeitvertretern, mal werden Dramen zu Komödien. Das Ensemble spielt sich oft selbst, mit allen Eifersüchteleien, die es in der Theaterszene so gibt! Theater in der Provinz – in der Römischen Provinz!
Speziell für das Römische Bühnentheater in Mainz wurde das aktuelle Stück „Amphitryon“ inszeniert. Die Bearbeitung hat Marie-Luise Thüne übernommen und gemeinsam mit „ihrem“ Ensemble zu einem großen Erfolg gebracht.
Noch können Karten in der Geschäftsstelle der Initiative Römisches Mainz e. V. für je 18 Euro erworben werden (taberna@roemisches-mainz.de).
Termine der IRM für das 2. Halbjahr
Idyll im April: Führungen Römisches Bühnentheater
SWR-Porträt über Prof. Christian Vahl
Prof. Dr. Christian Friedrich Vahl ist Vorsitzender der Initiative Römisches Mainz e.V. – wer mehr über ihn erfahren möchte, erhält einen Einblick durch das kurze Porträt des SWR-Fernsehen. Der nachfolgende Link führt zum Video:
Musikführung im Römischen Theater
Die Initiative Römisches Mainz e.V. lädt zur ersten „Musikführung“ am 23. Juni 2023 um 19.00 Uhr in die Orchestra des Theaters ein. Die Veranstaltung steht in der Tradition der seit etwa 60 n. Chr. durchgeführten Neronalia, einer Art Musikantenwettstreit.
Es erwarten Sie römische Klänge aus dem Nachbau antiker Instrumente wie Cornus und Tuba sowie der Kithara, die der IRM als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt wurde.
Musiker wie Dr. Hagen Pätzold (Experimentelle Musikarchäologie) und Prof. Christian Vahl mit antiken Klängen wechseln sich ab mit dem Trio Aeterna, das Ihnen einen Strauß an aktuellen Kompositionen bietet.
Das Theater fasst heute im Vergleich zur Antike nur einen Bruchteil an Besuchern, daher bitten wir Sie um Anmeldung für die Veranstaltung unter taberna@roemisches-mainz.de.
POP und PINSA – Infotainment im Römischen Theater
Am Freitag, den 16. Juni 2023 öffnet das Römische Theater seine Tore für eine kurze Infotainment Führung zum Thema: Pop und Pinsa.
Zwar mag die Pizza in Neapel erfunden worden sein, sie hatte aber einen – sehr bekömmlichen – Römischen Vorgänger, der auch heute noch in vielen Pizzerien angeboten wird: die Pinsa. Sie erfahren alles, was Sie zu Pizza und Pinsa wissen müssen.
Mitwirkende: Trio Aeterna, Prof. Christian Vahl, Unsichtbare Römergarde und die Rock’in Blues Band.
Damit das Gehörte sich setzen und verdaut werden kann, wird auch das Römische Theater seiner ursprünglichen Funktion entsprechend erlebbar sein: die Rockin’Blues Band (mit dem Dekan der Johannes Gutenberg Universität, Prof. Gregor Daschmann, am Bass) lässt den Abend ausklingen (und darf durchaus Assoziationen an Pink Floyd in Pompeji wecken).
Beginn: 20.15 Uhr (Einlass ab 20.00 Uhr) – Ende der Veranstaltung: 21.30 Uhr
Der Eintritt ist frei! Spenden für die Initiative Römisches Mainz sind gern gesehen.
Öffentliche Führungen im Römischen Bühnentheater
Die Initative Römisches Mainz e.V. bietet am Samstag, den 18. März am Nachmittag drei öffentliche Führungen im Römischen Bühnentheater. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht notwendig.
Der Treffpunkt ist an den Stufen der Lutherkirche im Zitadellenweg.
Ausstellungseröffnung „Inszenierte Antike“ – Präsenzoptimierung der Römischen Antike im Mainzer Stadtleben
Ansprache von Herrn Prof. Christian Vahl zur Projekteröffnung:
In einem Zeitungsinterview hatte ich im Mai gesagt, dass man nicht jedes Jahr ein Isis- Heiligtum ausgraben könne, um so die Flamme des öffentlichen Interesses für das Römische Mainz zu unterhalten.
Ich merkte an, dass man auch nicht beklagen dürfe, wie wenig Besucher in die Museen gingen und welch ein Schneewittchendasein wichtige Funde und Monumente aus der Römerzeit derzeit in Mainz spielen.
Meine Schlussfolgerung war: wenn die Mainzer nicht zu Denkmälern gehen, dann müßten die Denkmäler eben zu den Mainzern gehen. Ich sehe auch heute die IRM als Motor für eine Präsenzoptimierung der Römischen Antike in Mainz. Da paßt es gut, dass es eine der satzungsgemäßen Aufgaben der IRM ist, das römische Erbe im Bewusstsein von Bewohnern und Besuchern der Stadt Mainz präsent zu machen und zu verankern.
Diesem Leitgedanken folgend hat die IRM in den vergangenen Monaten bereits einige Projekte umgesetzt:
- Nachtvorträge FORUM ROMANUM im Landesmuseum: ausgehend von der Antike wurde ein Brückenschlag in die Gegenwart geschaffen bei Themen wie Schönheitsideale, Hygienekonzepte, Speisen der Gladiatoren und vieles mehr.
- Die IRM hat die Schirmherrschaft der Verleihung des 5. Mainzer Medienpreises im Römischen Theater an Prof. Gerhard Trabert übernommen und gestaltet. Wir alle schreiben lateinische Schrift: die Schrift der Römer ist ein zentrales Kommunikationsmedium. Wo also kann ein Medienpreis berechtigter gefeiert werden als im Römischen Theater?
- Auch kleinere Formate zur Präsenzoptimierung wurden in der Öffentlichkeit erfolgreich erprobt: etwa eine Fahrt mit dem römischen Streitwagen zu einem vergessenem römischen Denkmal: zum Meilenstein neben dem Theater oder eine Wanderung mit Neptun zum Fundort der Römerschiffe. Beides konnte wegen Corona nicht in der Fastnachtszeit stattfinden, sondern wurde im Sommer nachgeholt.
Diese verspielten Aktionen führen direkt zum Leitprojekt der IRM, das wir heute eröffnen:
Um neue und unerwartete Begegnungen mit dem römischen Erbe anzubieten, wurde das Projekt „inszenierte Antike“ entwickelt.
Ehe ich zu diesem Projekt der IRM ein paar Überlegungen mit Ihnen teilen möchte, danke ich dem Veranstaltungsteam der Initiative Römisches Mainz, die dieses Präsenzprojekt unermüdlich vorantrieb. Besonders danken möchte ich Bernd Funke, Dr. Marion Witteyer, Udo Kaufhold, Gerhard Blödel, Michael Scherf, Edith Kronenberger, Amelie Ruppert, Gerold Nejedly und Susanne Vahl.
Die IRM bedankt sich besonders herzlich bei den großzügigen Sponsoren Peter Karrié, Stephan Schmitz, Tourismusfonds Mainz, Mainzer Kunst Galerie und der Stadt Mainz, ohne die eine Realisierung nicht möglich gewesen wäre.
Wir danken für das unermüdliche Engagement der Aktiven, die begeistert bei der anspruchsvollen Inszenierung der Fotografien mitgewirkt haben. Stellvertretend für alle danke ich Herrn Günter Minas und Frau Christiane Schauder, die sich als Künstler in der Gruppe der Akteure auf den Photos eingereiht haben.
Und nicht zuletzt danke ich der belastbaren Kooperativität der Kollegen der Werbegemeinschaft Römerpassage, Herrn Frohnhöfer, Herrn Trapmann, der Firma Beckstage und dem Eiscafé Florenz.
Und nun zurück zur „inszenierten Antike“:
Sechs Denkmäler haben sich auf den Weg in die Römerpassage gemacht. Und nun sind sie hier. Sie erzählen neue Geschichten. Sie nutzen die ästhetischen Codes zeitgenössischer Kunst als Kommunikator. Ein weltweit anerkannter Meister der inszenierten Photographie, Thomas Brenner, wurde von uns mit der Umsetzung des Projektes betraut. Wenn er – und wenn wir – zum Zeitpunkt des Starts gewußt hätten, wie viel Zeit, Aufwand und Detailarbeit die Realisierung erforderte, wären wir vielleicht nicht gestartet. Der Spaß und die unglaubliche Kreativität und die Liebe zu dem Römischen Erbe haben uns alle entschädigt.
Hier in der Römerpassage, in direkter Nähe zum Isis-Heiligtum, sind seit heute sechs herausragende Denkmäler von Mainz versammelt, um anschließend gemeinsam durch Rheinland Pfalz zu reisen: die Römersteine, der Drususstein, das Gräberfeld, das Römische Theater, das Römertor und der Zollhafen.
Denkmäler und Monumente können zwar bekanntlich nicht reden, sprechen aber durch Präsentation und Inszenierung. Jedes Monument und jedes Denkmal ist von dem Moment an, in dem es als ein solches wahrgenommen wird, aus der Perspektive der Kunsthistoriker bereits eine Inszenierung. Dieser Umstand ist wesentlich für sein Überleben. Als das Römische Theater kein Funktionsbau mehr war und noch nicht als Inszenierung wahrgenommen wurde, wurden seine Steine für andere Bauten verwendet.
Jedes Monument ist eine Inszenierung.
Aber nun kommen zwei wichtige Aspekte ins Spiel:
- Die ganz große Schwäche eines Monuments ist es, dass sich die ästhetische Sprache einer Gesellschaft in sehr kurzen Zeiträumen ändern kann. Dadurch ist die langfristige Wirkung eines Monuments gar nicht richtig abzuschätzen. Diese Änderung der ästhetischen Codes kann dazu führen, dass Monumente nach einer gewissen Zeit überhaupt nicht mehr funktionieren oder ganz andere Botschaften transportieren. Denken sie an die Prachtbauten des sozialistischen Realismus. Wer hilft hier weiter?
- Insgesamt muss sich eine Gesellschaft die Frage stellen, mit welchen Monumenten sie eigentlich leben will und für welche Inhalte diese Monumente stehen sollen. Dabei ist auch klar, dass es Monumente gibt, die für unsere heutige Gesellschaft eher bedeutungslos sind und andere, die ganz bewusst eine Umgestaltung oder Kontextualisierung benötigen. Wer leistet das?
Eine Antwort auf beide Fragen lautet: die Kunst, die mit den ästhetischen Codes unserer Zeit den Monumenten begegnet und sie im künstlerischen Prozeß auf neue Weise zum Sprechen bringt: als Anregung und Aufregung, als Forderung und Bitte, als Drohung oder Perspektive, als Verstehen und Nicht Verstehen. Als ästhetisches Signal und reine Form oder als Inhalt und Botschaft.
Bauten, Monumente, Denkmäler, an die niemand mehr denkt, verschwinden aus unserem Bewußtsein. Die IRM stellt sich daher der Aufgabe, neue Erinnerungs- und Begegnungsorte mit der römischen Antike im Stadtbild zu generieren. Sie will außerschulische Lern- und Lehrorte schaffen, die unserem römischen Erbe mehr Gegenwartspräsenz geben könnten.
Die IRM ist ein Mainzer Motor, der – und dafür steht der heutige Tag – neue Wege der Begegnung mit dem römischen Erbe erprobt, ohne dabei unsere Kernaufgaben zu vernachlässigen: den Bestand zu sichern, zu erweitern und zu erhalten. Im Sinne der Präsenzoptimierung sehe ich 3 D-Visualisierungen, Virtuelle Realität, physische virtuelle Realität mit Reenactment Gruppen, augmented Reality und künstlerische Transformationen als spannende, innovative und gleichberechtigte Wege an.
In diesem Jahr haben wir der Kunst den Vorzug gegeben. Kunst lebt von Kommunikation. Kunst kann Kommunikation. Das schien in einer Coronazeit vorrangig.
Wir sind dankbar, dass Thomas Brenner das Projekt Inszenierte Antike mit unerschütterlicher Energie und einer für die IRM begeisternden Eindringtiefe zu seinem Projekt gemacht hat.
Das Projekt soll dafür stehen, dass wir sehr ernsthaft nach neuen Wegen suchen müssen, Begegnungen mit römischer Antike in einer Stadt, die sich in römischer Nachfolge sieht, zu verbessern. Mit dem Projekt wollen wir Staunen erzeugen, junge Menschen ansprechen, Irritation auslösen zum Innehalten zwingen. Das Römische Erbe ist hier. Man kann und will nicht wegschauen. Wir laden zu Mitmachen ein.
Zur Vorstellung des Kunstprojekts und des Künstlers gebe ich nun sehr gerne das Wort weiter an Herrn Dr. Martin Henatsch, Rektor der Kunsthochschule Mainz. Vielen Dank Herr Dr. Henatsch, dass Sie diese anspruchsvolle Aufgabe übernommen haben!